Hilfe, wo es ums Überleben geht

Flingern

Der Lockdown ist für uns alle ein Ausnahmezustand. Für die Menschen auf der Straße ist die aktuelle Situation mehr denn je lebensbedrohlich. Gerade jetzt leisten wir mit unserem Streetwork praktische Überlebenshilfe. Mit verstärkter Präsenz einerseits. Unter verstärkten Vorsichtsmaßnahmen andererseits.

 Das Leben auf der Straße ist kein Lebensentwurf. Es geht mit erheblichen gesundheitlichen Problemen und sozialer Vereinsamung einher. Seit Beginn der Corona-Pandemie hat sich die Lage für obdachlose Menschen noch einmal deutlich verschlimmert: Hilfsangebote wurden teilweise zurückgefahren, Direktspenden fallen geringer aus, die ohnehin gesundheitlich gefährdeten Menschen sind einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt.                     

Zwar wurden von städtischer Seite schnell zusätzliche Notschlafstellen und Hotelzimmer eingerichtet. Aus Angst vor einer Infektion schlafen obdachlose Menschen allerdings vermehrt auf der Straße – trotz Minustemperaturen wie Anfang Februar. Dank der Hilfe zahlreicher Unterstützer konnten wir umgehend reagieren und Kältehilfen in Form von Schlafsäcken, Winterjacken, Isomatten, Schals und Mützen verteilen. 

Schon seit Beginn der Coronapandemie haben wir unser Streetwork den veränderten Bedingungen angepasst und ausgebaut. Statt einmal täglich mit dem Streetwork-Bus sind wir mindestens zweimal täglich mit dem Lastenrad unterwegs, um Distanz wahren und den Schutz von Mitarbeitenden und Klienten gewährleisten zu können. Auf diese Weise erreichen wir jeden Tag knapp 150 obdachlose und oft suchtkranke Menschen.

 „Zu Beginn der Pandemie mussten viele Unterstützungsangebote für wohnungslose Menschen zurückgefahren oder gar eingestellt werden. Wir können aber mit Stolz behaupten, dass wir weitergemacht  und unsere Arbeit noch ausgeweitet haben. Die Menschen sehen, dass wir bei tiefsten Minustemperaturen, bei strömendem Regen und nicht nur bei Sonnenschein zu ihnen rausfahren. Das Vertrauensverhältnis hat sich auf diese Weise noch einmal intensiviert“, erklärt Streetworker Roman Sylejmani.

Neben Kältehilfen verteilen wir Lebensmittel in Form eines Lunchpakets mit Wasser, einem Brötchen und einem Stück Obst, medizinische Mund-Nasen-Masken und vermitteln ärztliche Hilfe. Auch der Tausch von Spritzen gehört  bei suchtkranken Menschen zur Überlebenshilfe, indem die Infektion mit HIV oder Hepatitis C unterbunden wird.

Zudem testen wir unsere Klienten regelmäßig in unserem Streetwork-Café mit PoC-Tests auf Corona und haben uns Rucksäcke angeschafft, um sie an unsere Klienten verteilen zu können. „Beim ersten Gedanken zählen Rucksäcke vielleicht nicht zu den Grundbedürfnissen von Menschen. Obdachlose Menschen aber führen ihr gesamtes Hab und Gut in Rucksäcken mit sich. Das veranschaulicht die Lebenswirklichkeit dieser Menschen sehr gut – vielleicht auch im Verhältnis zur eigenen Lebenssituation.“ 

Unsere Überlebenshilfe ist ohne Ihre Unterstützung nicht möglich. Damit wir die Grundversorgung und Gesundheitsvorsorge obdachloser Menschen gewährleisten können, benötigen wir Ihre Spende. Helfen Sie uns mit einer Geldspende, um die Kosten für unsere Überlebenshilfe decken zu können.

 

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