„Es ist eine große Herausforderung, das Projekt am Leben zu halten"

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Fachbereichsleiter Philipp Braun über die Zukunft von „Aufwind“

Mit dem Projekt „Aufwind“ haben wir im Oktober 2015 auf eine soziale Notsituation vor unserer Haustür reagiert: Immer mehr Jugendliche und junge Erwachsene aus dem südosteuropäischen Raum gingen rund um den Hauptbahnhof der mann-männlichen Prostitution nach. Die Lebenssituation dieser Menschen ist kritisch, die Anzahl der Betroffenen leider immer noch hoch. Dennoch ist das Pilotprojekt „Aufwind“ nach wie vor die einzige Anlaufstelle dieser Menschen in Düsseldorf – und finanziell akut bedroht.

Seit sechs Jahren tragen wir mit dem Projekt „Aufwind“ unseren Teil dazu bei, die Lebenssituation männlicher Sexarbeiter in Düsseldorf zu verbessern, indem wir deren Gesundheit fördern, den Wunsch nach neuen Lebensperspektiven befördern und den Ausstieg aus dem Milieu aktiv unterstützen. Dabei stehen wir in regem Kontakt mit allen neun Anlaufstellen, die sich in Deutschland dieser Thematik widmen.
Zweimal im Jahr tagt ein bundesweiter Arbeitskreis, der dem Austausch der Einrichtungen für mann-männliche Prostitution dient. Zusätzlich nehmen wir halbjährlich an der Landesarbeitsgemeinschaft mann-männliche Prostitution teil, um den Austausch der Hilfeeinrichtungen in NRW zu gewährleisten. Innerhalb von Düsseldorf beteiligen wir uns an Arbeitskreisen wie dem „Runden Tisch Prostitution“.


Keine Regelfinanzierung


Um unsere Arbeit aufnehmen zu können, wurden wir für die Dauer von drei Jahren für eine halbe Sozialarbeiterstelle durch die Fernsehlotterie gefördert. Auch von der Caritas Stiftung im Erzbistum Köln wurden wir zwischenzeitlich unterstützt. Seit 2019 führen wir das Projekt spendenfinanziert mit einer halben Stelle fort. Zur Finanzierung einer halben Sozialarbeiterstelle einschließlich Sachkosten für das Projekt „Aufwind” fallen jährlich Kosten in Höhe von ca. 40.000 Euro an, für die wir nicht gefördert werden. Um eine kommunale Projekt- oder Regelfinanzierung haben wir uns bisher vergeblich bemüht.


Keine Sachkostenförderung


Aufgrund einer Systemumstellung in der kommunalen Suchthilfeförderung bleiben zudem seit 2021 Sachkostenzuschüsse in Höhe von 20.000 Euro aus. Zur Aufrechterhaltung unserer Streetwork-Tätigkeit müssen wir diese Summe zusätzlich über Spenden aufwenden.
Coronabedingt ist der im Projekt tätige Mitarbeiter zurzeit überwiegend in unserer aufsuchenden Obdachlosenhilfe eingesetzt. Unsere Arbeit im Rahmen von „Aufwind” setzen wir dennoch fort: Wir versuchen, den Kontakt zur Zielgruppe online herzustellen und beraten andere Einrichtungen und Institutionen zum Thema mann-männliche Prostitution. Mit der Öffnung der einschlägigen Szene-Kneipen wollen wir auch unser Streetwork wieder in gewohntem Umfang aufnehmen.


Ihre Unterstützung ist nötig


Das Projekt „Aufwind” widmet sich Menschen, deren Notsituation häufig vergessen wird, weil sie kaum thematisiert wird. Gerade deshalb ist unsere Hilfe so wichtig. Um dieses in Düsseldorf einzigartige und gleichzeitig für die Gesundheitsvorsorge und Lebensperspektive zahlreicher junger Menschen grundlegende Projekt aufrecht erhalten zu können, benötigen wir Ihre Unterstützung.

Spenden Sie hier.
 

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